Im Februar hat die Stadt Zittau als Eigentümer mehrere Schilder am Geländer des Weinauteichs mit der Aufschrift „Enten füttern verboten!“ angebracht. Auch wenn wir natürlich wissen, welche Faszination das Füttern insbesondere bei kleinen Kindern auslösen kann, begrüßen wir das Verbot als eine Maßnahme zur Verbesserung der Wasserqualität. Im letzten Jahr war das Rudern mit unseren Booten bereits ab Mai durch die aufschwimmende Fadenalgenblüte nur noch sehr eingeschränkt möglich und schlussendlich mussten wir auch die angedachte WEINAUTEICH-ÜBERQUERUNG deswegen absagen.
Zu den Hintergründen des Verbots veröffentlichen wir hier eine Mitteilung der Stadtverwaltung (mit deren Genehmigung), welche sowohl auf der Internetseite der Stadt als auch im Stadtanzeiger veröffentlicht wurde.
Sehr geehrte Bürger und Bürgerinnen,
seit Kurzem wurden am Weinauteich zwei Schilder angebracht, welche auf das Verbot von Enten füttern hinweisen. Wir möchten Sie in diesem Zusammenhang aufklären, warum das Füttern schlecht für Tiere und das Gewässer ist.
Wildtiere verlieren durch regelmäßige Fütterungen den natürlichen Trieb, Futter selbst zu suchen und die Scheu vor den Menschen. Dazu kommt, das Brot und Gebäck den Magen aufquellen lassen und der hohe Salz- oder Zuckergehalt schadet den Tieren. Verschimmelte Futterreste machen die Tiere zusätzlich krank. Durch übermäßiges Füttern erhöht sich der Eintrag von Futterresten und Kot im Gewässer beachtlich. Um organisches Material abzubauen, ist ein hoher Sauerstoffgehalt erforderlich. Der zusätzliche Nähstoffeintrag durch Futter und Tiere, bringt das Ökosystem des Gewässers aus dem Gleichgewicht und belastet die Selbstreinigungskraft. Das führt dazu, das große Sauerstoffmengen nur für den Abbau von Futterresten verwendet werden und kaum noch Sauerstoff für Fische und den Abbau von organischem Material übrigbleibt. Einen zu hohen Nährstoffgehalt erkennt man, an übermäßigen Algenbestand und grünem Wasser. Die enormen Schlammschichten bilden Schwefelwasserstoff, welcher erkennbar nach faulen Eiern riecht.
Um eine natürliche und langfristige Lösung des Sauerstoffmangels zu erzielen, sind Unterwasserpflanzen unabdingbar. Durch Photosynthese erzeugen die Pflanzen Sauerstoff und reichern das Wasser an. Leider kommt bei einem hohen Algenbestand kaum Sonnenlicht an den Gewässergrund und ohne Sonnenlicht können die Pflanzen kein Sauerstoff erzeugen.
Wir sind auf Ihre Mithilfe angewiesen um eine langfristige Verbesserung zu erzielen. Daher bitten wir Sie auf das Füttern von Enten zu verzichten. Schützen Sie aktiv Tiere und Gewässer.
Zittau, den 13.02.2024
Erstellt:
Stadtverwaltung Zittau
Bauamt, Referat Tiefbau
zittau.de - Bachläufe und Wasserläufe (Fließ- und Standgewässer)
im Bereich [Schützen Sie aktiv Tiere und Gewässer!]
Zittauer Stadtanzeiger Nr. 366 vom 12.04.2024 (PDF 4,29 MB) Seite 7