Bruch-Weide
Salix fragilis
Herkunft / Verbreitung:
Die heimische Bruch-Weide ist auch unter dem Namen Knack-Weide bekannt. Das Weidengewächs gehört zu den natürlichen Begleitern von Fließgewässern und kann in Weichholzauen an Flüssen, in Erlen-Ufergehölzen oder in Weidensümpfen gefunden werden. In der Oberlausitz ist sie weit verstreut und wurde auch oft angepflanzt.
Merkmale:
Die Bruch-Weide gehört zu den Baumweiden und kann am ehesten mit der Silber-Weide verwechselt werden. Sichere Unterscheidungsmerkmale sind die leicht abbrechenden Zweige (namensgebend). Weiterhin lässt sich die Bruch-Weide anhand der Laubblätter gut von der Silber-Weide unterscheiden. Die lanzettlichen Laubblätter der Bruch-Weide sind beiderseits kahl und am Rand fein gesägt. Blätter der Silberweide sind vor allen unterseitig silbrigweiß behaart und geben der Krone eine hellgrüne Färbung. Typisch für Weiden sind die männlichen und weiblichen Kätzchen, die Längen von bis zu 7cm erreichen können und bogig überhängen. Die Blüte erfolgt von April bis Mai. Die Art ist zweihäusig, d.h. dass die weiblichen und männlichen Blüten auf getrennten Individuen vorkommen. Bruch-Weiden können eine Höhe von bis zu 15m und ein Alter von bis zu 150 Jahren erreichen.
Nutzung:
Das weiche und leichte Holz kann zur Herstellung von Prothesen, Holzschuhen, Transportkisten oder Paletten verwendet werden. Weidenholz besitzt nur einen niedrigen Brennwert und ist daher als Brennholz nur bedingt geeignet. Zur Biomassegewinnung könnte ihr in Zukunft eine größere Bedeutung zukommen. Aufgrund ihres hervorragenden Regenerationsvermögens kann sie in wenigen Jahren bis zu 5m lange neue Triebe ausbilden, die dann regelmäßig abgeerntet werden. Das weitreichenden Wurzelwerk ist hervorragend in der Lage Böschungen von Gewässern zu befestigen. Daher findet die Bruch-Weide zunehmend bei ingenieurbiologischen Bauweisen Verwendung. An alten Dorfteichen können noch Bruch-Weiden als Kulturüberreste gefunden werden. Als Zierbaum wird sie vor allem an Teichen in Parks gepflanzt.
Wissenswertes:
Die Bruch-Weide ist hervorragend an das Leben an Fließgewässern angepasst. Beschädigungen am Astwerk durch Hochwasser kann sie recht schnell kompensieren. Abgerissene Zweige sind in der Lage sogenannte Adventivwurzeln auszubilden, um wieder an geeigneter Stelle anzuwachsen. So kann sie sich auf natürliche Art entlang von Fließgewässern und ohne geschlechtliche Vermehrung ausbreiten. Silber- und Bruch-Weide können leicht miteinander bastardieren, d.h. sie können gemeinsame Nachkommen ausbilden, die dann aber nur noch sehr schwer von ihren beiden Elternteilen zu unterscheiden sind.