Gewöhnliche Birke

Betula pendula

Herkunft / Verbreitung:

Die Gewöhnliche Birke ist auch unter dem Namen Hänge-Birke bekannt. Die heimische Art gehört zu den Erstbesiedlern (Pionier) von Standorten, wie zum Beispiel ehemaligen Kippenflächen des Braunkohletagebaus oder auch Industriebrachen. Innerhalb weniger Jahre können sogenannte Vorwaldstadien entstehen, die von der Birke dominiert werden. Im Zuge einer natürlichen Waldentwicklung werden die Birken mit dem Alter jedoch durch andere Baumarten wie u.a. Stiel-Eichen, Rot-Buchen oder Winter-Linden ersetzt - in Abhängigkeit der jeweiligen Standortbedingungen.

 

Merkmale:

Das markanteste Merkmal der Gewöhnlichen Birke ist sicherlich die weiße Rinde mit ihren schwarzen Längsrissen, woran man die Bäume schon von weitem erkennen kann. Als Vertreter der Birkengewächse bildet auch die Gewöhnliche Birke Kätzchen aus, die an kleine "Würstchen" erinnern. Hier handelt es sich um die frei hängende männliche Blüte der Pflanze. Die weibliche Blüte ist unscheinbarer und kann an der Spitze der frischen Blatttriebe gefunden werden. Die Blütezeit liegt im April bis Mai. Ab August bilden sich die kleinen geflügelten Nussfrüchte aus, die über Wind verbreitet werden. So ist oft zu beobachten, wie Birken auf alten Gebäuden wachsen. Die Samen werden durch den Wind an diese Orte transportiert und finden Bedingungen vor, welche die Samen zum Keimen bringen. Die Gewöhnliche Birke kann bis zu 120 Jahre alt werden und dabei eine Wuchshöhe von bis zu 25m erreichen

 

Nutzung:

Birkenholz findet im Möbelbau eine vielfältige Verwendung und gilt auch als begehrtes Furnierholz. Selbst im frischen Zustand lässt sich das Holz hervorragend verbrennen, was an dem hohen Terpengehalt liegt. Blätter, Knospen und Rinde spielen in der Pflanzenheilkunde eine Rolle. Im Frühjahr kann man durch Anbohren des Stammes einen Blutungssaft gewinnen, aus dem man Haarwasser und Birkenwein herstellen kann. Aus der Rinde der Birke kann das sogenannte Birkenteer gewonnen werden, was sehr gut für Fackeln geeignet ist. Weiterhin kann das Teer gegen Hautkrankheiten angewendet werden oder dient als Öl zur Behandlung von Leder. Von der Gewöhnlichen Birke wurden eine Vielzahl Gartenformen gezüchtet, die als Ziergehölze angepflanzt werden.

 

Wissenswertes:

Birkau, Birkenrode oder auch Brießnitz bei Bautzen verdanken ihre Namen der Gewöhnlichen Birke. Darüber hinaus wurden auch viele Feldfluren nach der Birke benannt. Da die Birke als eine der ersten heimischen Baumarten ihre Blätter zeigt, gilt sie als Sinnbild des Frühlingserwachens und wird traditionell als Maibaum verwendet. Kaum eine andere heimische Baumart hat so viele auf sie angepasste Insektenarten vorzuweisen, wie die Gewöhnliche Birke. Rund 500 verschiedene Tierarten, u.a. Käfer- oder Schmetterlingsarten, haben sich auf die Birke spezialisiert.

Standort