Gewöhnliche Eibe

Taxus baccata

Herkunft / Verbreitung:

Als natürlicher Lebensraum der Eibe gelten Steilhangbuchenwalder. Der einzige größere Bestand an Eiben kann auf dem Rotstein, bei Löbau, gefunden werden. Im übrigen Gebiet der Oberlausitz existieren nur Einzelbäume, u.a. im Zittauer Gebirge oder eben der Weinau, in Zittau. Ihr natürliches Vorkommen gilt in der Region als stark umstritten. Alle Eiben im Gebiet sollen durch den Menschen künstlich angesiedelt worden sein. Vor allem in Parks und Gärten wurde die Gewöhnliche Eibe oft angepflanzt.

 

Merkmale:

Die immergrüne Eibe bildet an den Zweigen weiche, biegsame Nadeln aus. Sie sind zwischen 1,5 bis 3,4cm lang und werden nach drei bis acht Jahren vom Baum abgeworfen. Die männlichen 1-2mm großen Blüten treten sehr zahlreich an den Zweigen auf. Die unscheinbare weibliche Blüte ist vereinzelt an den Zweigbasen zu finden. Die Blüte erfolgt von April bis Mai. Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich die leuchtend roten Scheinbeeren, die eine Größe von 6-7mm erreichen. Wuchshöhen von 10-12m gelten als normal und werden nach einem Alter von ca. 100 Jahren erreicht. Dagegen hören Dicken- und Kronenwachstum nie auf. Nur wenige Bäume erreichen in Mitteleuropa Höhen von mehr als 15m. Das genaue Höchstalter von Eiben ist schwer abzuschätzen. Ab einem Alter von etwa 250 Jahren setzt bei der Eibe häufig eine Kernfäule ein. Sie kann im Laufe der Jahrhunderte zu einer fast vollständigen Aushöhlung des Stammesinneren führen. Da keine Jahresringe mehr vorhanden sind, lässt sich das Alter meist nur schätzen. Eine Eibe in Schottland gilt als ältester Baum Europas, mit einem geschätzten Alter von 3000 bis 5000 Jahren.

 

Nutzung:

Die Eibe wurde durch den Menschen bereits in der Jungstein- und Bronzezeit verwendet. Bei den ältesten hölzernen Funden handelte es sich um Speere aus Eibenholz, die ein Alter von ca. 150.000 Jahren besaßen. Das harte und elastische Holz wurde ab dem 8. Jahrhundert zunehmend zur Herstellung von Langbögen genutzt. Der massenhafte Einsatz dieser Waffe führte zu einem starken Rückgang der europäischen Eibenbestände. Ferner fand das Holz auch bei der Erzeugung diverser Haushaltgegenstände, wie u.a. Eimern, Kämmen oder Axtschäften Verwendung. In der Neuzeit wird die Eibe hauptsächlich als Ziergehölz genutzt. Ihr gutes Ausschlagvermögen und die gute Schnittverträglichkeit macht sie ideal als Sichtschutzhecke oder für Formschnitte in verschiedenen geometrischen Formen.

 

Wissenswertes:

Holz, Rinde, Nadeln und Samen enthalten für den Menschen giftige Verbindungen. Im Verdauungstrakt von Menschen kann das Gift bereits 30 Minuten nach der Einnahme wirken. Es führt zur Schädigung der Verdauungsorgane, des Nervensystem oder auch der Leber. Einzig der rote Samenmantel ist ungiftig und von leicht süßlichem Geschmack. Auf den Genuss des giftigen Samens, sollte wegen der Verschluckungsgefahr, verzichtet werden. Eine Vielzahl an Vögeln und Säugetieren nutzen den Fruchtstand der Eibe als Nahrung. Vor allem die Vögel sind maßgeblich an der Verbreitung der Eibe beteiligt, wenn sie die, für sie ungiftigen, Samen an anderer Stelle ausscheiden.

Standort