Gewöhnliche Rosskastanie

Aesculus hippocastanum

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Herkunft / Verbreitung:

Die Gewöhnliche Rosskastanie ist nicht heimisch und ursprünglich auf dem Balkan, in den Mittelgebirgen Griechenlands, Albaniens und Mazedoniens beheimatet. Nach Mitteleuropa wurde sie hauptsächlich als attraktiver Park -und Alleebaum ab dem 18. Jahrhundert eingeführt. Aus diesen Beständen konnten auch einige Exemplare verwildern und sind somit heute auch an anderen Orten zu finden. Die Gewöhnliche Rosskastanie ist nicht verwandt mit Esskastanien, die zu den Buchengewächsen gehören.

 

Merkmale:

Die Gewöhnliche Rosskastanie kann über das komplette Jahr recht einfach erkannt werden. Die großen dunkelbraun-rötlichen Winterknospen sind sehr klebrig und lassen sich dadurch leicht erkennen. Im Sommer bildet der Baum fingerförmig ausgebildete Laubblätter aus, die aus 5-7 sogenannten Fiederblättern bestehen. Die weißen auffälligen Blüten, die man von April bis Mai beobachten kann, stehen aufrecht vereint, in einem bis zu 30cm hohen Blütenstand. Bis zum Herbst entwickeln sich schließlich aus den befruchteten Blüten die Samen, die besser als Kastanien bekannt sind. Die 1-2 Samen befinden sich in einer kugligen grünen Stachelkapsel und sind leicht giftig. Die Gewöhnliche Rosskastanie kann eine Wuchshöhe von bis zu 30m und ein Alter von bis zu 300 Jahren erreichen

 

Nutzung:

Der Name "Ross"-Kastanie ist auf die Nutzung der Samen als Pferdefutter zurückzuführen. Auch heute noch wird die Gewöhnliche Rosskastanie oft als beliebter Baum in Grünanlagen, als Schattenspender oder als Zierbaum angepflanzt. Hier liegt auch gleichzeitig der größte Wert des Baumes. Fortwirtschaftlich spielt die Kastanie keine bedeutende Rolle. Das geringwertige Holz kann zu Furnieren weiterverarbeitet werden und findet in der Möbelindustrie oder für Schnitzarbeiten Verwendung. Inhaltstoffe (Saponine) im Samen dienen zur Herstellung von Kosmetika, Farben und Schäumen. Die Stärke aus dem Samen kann zu Alkohol vergoren werden. Die attraktive Blüte ist eine sehr ergiebige Nektar- und Pollenquelle und ist damit eine gute Bienenweide.

 

Wissenswertes:

Seit der Ausbreitung der Rosskastanienminiermotte, in den 1990er Jahren, kämpfen Kastanien in Mitteleuropa verstärkt mit diesem bedrohlichen Insekt. Die Raupen und Puppen entwickeln sich fast ausschließlich in den Laubblättern der Gewöhnlichen Rosskastanie. Die befallenen Blätter verwelken und fehlen somit dem Baum für die Photosynthese. Er kann weniger Nährstoffe aufnehmen und wird dadurch erheblich geschwächt. Der Kleinschmetterling verbreitet sich durch extrem schnelle Vermehrung über immer größere Gebiete in Europa.

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